Die FDP.Die Liberalen Luzern diskutierten am traditionellen Parteitag in Sempach die Zukunftsfähigkeit der Volksschule. Denkanstösse dazu lieferte das Inputreferat von Dagmar Rösler, Präsidentin des Lehrerinnen- und Lehrerverbands Schweiz. FDP-Schweiz Parteipräsident Thierry Burkart und FDP-Luzern Parteipräsident Ruedi Amrein sprachen über die Wichtigkeit der liberalen Werte. Für Auflockerung und Lacher sorgte der Kabarettist Thomas Lötscher alias Veri der Hauswart.
Ein historischer Anlass mit über 100-jährigen Tradition
Der Parteitag der FDP Luzern, der seit über einem Jahrhundert am 8. Dezember stattfindet, zog auch in diesem Jahr mehr als 250 Besucherinnen und Besucher in die Festhalle Sempach. Musikalisch eingeleitet wurde der Anlass durch die Brassband Bürgermusik Luzern. Nach Begrüssung, Totenehrung und Freischarenmarsch hielt Parteipräsident Ruedi Amrein (Malters) seine Rede. Amrein betont die Wichtigkeit, dass sich die FDP mit allen Kräften für die liberale Idee einsetzt, gerade jetzt in dieser bewegten Zeit. Mit Vertrauen in die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger setzt die Partei auf Themen, die Menschen unmittelbar betreffen: sichere Arbeitsplätze, faire Abgaben und die Förderung von Bildung. Gleichzeitig sollen emotionalere und soziale Anliegen, wie die Unterstützung von Familien und familienfreundliche Lösungen, stärker in den Fokus rücken. Das neue Präsidium setzt ihren Fokus auf eine generationenübergreifende Zusammenarbeit. Mit innovativen Ideen und lokalem Engagement will die Partei ihre Basis stärken und weiterhin für eine zukunftsorientierte Entwicklung des Kantons Luzern sorgen. «Zukunft machen, lautet das Motto – mit Themenvielfalt, Dialog und Engagement für alle Bürgerinnen und Bürger», schliesst Präsident Ruedi Amrein seine Rede.
Thierry Burkart: Der Kampf um die liberalen Werte
Präsident Thierry Burkart erinnert in seiner Rede an den Freischarenmarsch von 1844, der als Kampf für die liberalen Werte steht. Diese Werte seien unverändert relevant, so Burkart. Es gelte, diese auch heute zu verteidigen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen ins Zentrum gestellt und geschützt werden, betont der Parteipräsident. Die FDP sei die einzige Partei, welche dies in der heutigen Zeit noch tut. Der Schutz der Bevölkerung vor staatlichen Einschränkungen sei in der Bundesverfassung geregelt, aus diesem Grund kämpfe die FDP gegen neue Steuern, gegen weitere Abgaben und für eine freiheitliche Politik, betont Thierry Burkart. «Frag dich zuerst, was du für dich selbst tun kannst», appelliert er an das Publikum und ergänzt: «Eigenverantwortung, dieser Begriff ist so aktuell wie schon lange nicht mehr».
Die Megatrends der zukünftigen Schule
Dagmar Rösler beleuchtete die vier zentralen Megatrends der Volksschule: Individualisierung, Digitalisierung, Pluralisierung und Gesundheit. Sie stellt die Themen vor und zeigt ihre Auswirkungen auf die Schulen. Sie betont die Bedeutung einer integrativen und zukunftsorientierten Bildungspolitik, die sowohl auf die Förderung individueller Potenziale als auch auf gesellschaftliche Integration abzielt. Mit klaren Strategien und gezielten Reformen möchte sich die Volksschule auf die Megatrends ausrichten und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken, erläutert Dagmar Rösler. «Es braucht einen Bauplan, an dem alle arbeiten» betont Dagmar Rösler.
Podiumsdiskussion: System stärken und Verantwortung aufteilen
Im zweiten Teil des Parteitages diskutieren Ramona Gut (Kantonsrätin, Emmen), Dagmar Rösler, Präsidentin Lehrerinnen- und Lehrerverband Schweiz und Esther Hurschler (Mitglied der Bildungskommission, Willisau) über den Ist-Zustand an Schulen. Dabei wurde der Ressourcenmangel, insbesondere an Personal und Schulräumen, als zentrale Herausforderung hervorgehoben. Ramona Gut fordert flexiblere Strukturen und mehr Kompetenzen für die Gemeinden, um den steigenden Ansprüchen gerecht zu werden. Wer übernimmt die Verantwortung, wenn die Ansprüche von allen Seiten immer grösser werden? Esther Hurschler plädiert für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule, die Verantwortung müsse zwischen beiden geteilt werden. Dagmar Rösler ergänzt: «Wir haben 30 Jahre der Schule vieles zugeschoben – zum Beispiel Velofahren lernen, richtiges Zähneputzen und vieles mehr. Nun ist es an der Zeit, dass wir wieder Verantwortung den Eltern übergeben».
Fazit: eine Schule für die Mehrheit
Alle Podiumsteilnehmerinnen sind sich einig, dass der Kanton Luzern auf einem guten Weg ist, aber Anpassungen notwendig sind, um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden. Die Diversität der Schülerinnen und Schüler wächst stetig, in den Gemeinden herrschen diesbezüglich grosse Unterschiede. Wir brauchen eine Schule für die Mehrheit, fordert Ramon Gut. «Integration kann nur erfolgen, wenn eine Minderheit auf eine Mehrheit trifft. Das ist nicht in allen Gemeinden der Fall und das ist die grosse Herausforderung, welche wir meistern müssen».
Mit ihrem Parteitag setzt die FDP Luzern ein klares Zeichen für eine zukunftsorientierte Bildungspolitik, die den Lernenden und den steigenden Herausforderungen gerecht wird.
Text und Bilder: FDP-Geschäftsstelle, Luzern